• Sophie Scholl indymedia (CC BY-SA 2.0 DE)
    «Wenn ich auch nicht viel von Politik verstehe, und auch nicht den Ehrgeiz habe, es zu tun, so habe ich doch ein bisschen ein Gefühl, was Recht und Unrecht ist … Und ich könnte heulen, wie gemein die Menschen auch in der grossen Politik sind, wie sie ihren Bruder verraten um eines Vorteils willen … Wir haben alle unsere Masstäbe in uns selbst, nur werden sie zu wenig gesucht. Vielleicht auch, weil es die härtesten Masstäbe sind.»

    Sophie Scholl (1921-1943) in einem Brief den sie als Neunzehnjährige an ihren Verlobten Fritz Hartnagel schrieb. Die deutsche Widerstandskämpferin der Gruppe «Weisse Rose», welche zum Ungehorsam gegen die nationalsozialistische Diktatur aufrief, wurde 1943 zusammen mit ihrem Bruder Hans beim Austeilen von Flugblättern in der Münchener Universität verhaftet. Vier Tage später wurden beide wegen “Hochverrat” und «Wehrkraftzersetzung» mit der Guillotine enthauptet.

    Zitat aus: Sönke Zankel: «Mit Flugblättern gegen Hitler» (Köln: Böhlau Verlag, 2008), S. 95.