Die Europäische Union (EU) wurde als Friedensprojekt gegründet, um durch die gemeinsame Kontrolle der strategischen Ressourcen Kohle und Stahl die zerstrittenen Länder Europas nach dem Zweiten Weltkrieg in einem dauerhaften Frieden zu stabilisieren. Dies hat funktioniert. Die EU Mitgliedsländer haben seither keine Kriege mehr gegeneinander ausgetragen.
Die Schweiz ist nicht Mitglied der EU, sondern versucht den friedlichen Alleingang. Die Weichen dazu wurden am 6. Dezember 1992 gestellt, als das Schweizer Stimmvolk den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ablehnte, und in den folgenden Jahren bilaterale Verträge mit der EU abschloss. Das Buch schaut auf die denkwürdige Abstimmung zurück und fragt aus wirtschaftspolitischer Sicht, ob dieser Alleingang und die bilateralen Verträge der Schweiz geschadet oder genützt haben.
Das Buch untersucht in sieben Bereichen wichtige Indikatoren der Schweizer Wirtschaft (Wirtschaftswachstum, Produktivität, Arbeitslosigkeit, Inflation, Direktinvestitionen, öffentliche Finanzen sowie Sozialausgaben) für die Periode 1992 bis 2001 und vergleicht diese mit den Werten der EU Länder. Es kommt zum positiven Befund, dass gemessen am realen Bruttoinlandprodukt pro Kopf die Schweiz noch immer zu den vier reichsten Ländern der Welt gehört und eine vergleichsweise tiefe Arbeitslosigkeit hat. Das Buch zeigt aber auch auf, dass die Schweiz mit einem Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 1,1 % deutlich hinter den EU Ländern liegt, deren Wachstum in der untersuchten Dekade fast dreimal so hoch (2,9% jährlich) ausfiel.