Wir verbrennen heute Erdöl und Erdgas in derart grossen Mengen, dass wir völlig den Überblick verloren haben und uns die Volumen auch nicht mehr vorstellen können: Der summierte globale Verbrauch aller Länder beträgt 90 Millionen Fass Erdöl jeden Tag sowie täglich 9 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Wir heizen das Klima auf, plündern die Ressourcen unserer Enkel und führen Krieg um Öl und Gas. Dies ist weder klug noch nachhaltig.
Peak Oil und Peak Gas werden uns früher oder später zwingen, die fossile Abhängigkeit zu reduzieren. Beim Erdöl wurde das Fördermaximum in Grossbritannien, Norwegen, Mexiko, Indonesien und anderen Ländern erreicht, die Förderung geht dort zurück. Beim Erdgas lässt sich der Peak Gas in Grossbritannien wissenschaftlich nachweisen. Der Peak Oil kann nicht weggefrackt werden. Beim Fracken von Erdöl und Erdgas wird das Grundwasser gefährdet. Bekannt ist ausserdem, dass Kohle für 44 Prozent der fossilen CO2-Emissionen verantwortlich ist, und dass Erdöl 36 Prozent und Erdgas 20 Prozent der fossilen CO2-Emissionen verursachen. Wenn wir Peak Oil und den Klimawandel ernst nehmen, müssen wir in der Schweiz weniger Erdöl und Erdgas verbrennen.
Unsere Abhängigkeit von russischem Erdgas und der Krieg im Transitland Ukraine werden derzeit in den Medien intensiv diskutiert. In der Vergangenheit waren der amerikanische Angriff auf den Irak (2003), der starke Anstieg des Erdölpreises (2008), die Explosion der Erdölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko (2010), der starke Ausbau von Wind- und Sonnenenergie in Deutschland, die Bombardierung von Libyen (2011) und Fracking in den USA (2013) dominante Themen. Die fossile Abhängigkeit der Schweizer Bevölkerung und die Energiewende werden uns auch in Zukunft intensiv beschäftigen.