Der unerwartete Einbruch der Weltwirtschaft 2009 hat ein neues Interesse für historische Krisen hervorgerufen. Inmitten der unübersichtlich gewordenen Gegenwart ist es wieder attraktiv geworden, die Vergangenheit zu studieren. Der vorliegende Band versucht zur historischen Debatte beizutragen, indem er theoretische Anregungen und einen Überblick über verschiedene Krisentypen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart bietet. Der Grundtenor der Beiträge ist, dass es keine objektive Antwort auf eine bestimmte Krisensituation gibt.
Die Deutungen und Erwartungen sind zwar nicht beliebig, sondern bauen auf vergangenen Erfahrungen auf, aber sie unterliegen auch grossen Veränderungen, weil man in Zeiten der Unsicherheit an den Lehren der Vergangenheit zu zweifeln beginnt. Mit dieser Perspektive gelingt es den Autorinnen und Autoren, die historischen Fallbeispiele für die aktuelle Krisendiskussion fruchtbar zu machen.