Brauchen wir eine Ökonomie des Friedens?

INHALT: Internationale Kriege, Bürgerkriege, Terrorakte und Diktaturen sind vielschichtige und komplexe Gewaltphänomene, aber alle haben sie auch eine ökonomische Dimension, welche nun vermehrt von der internationalen historischen und politischen Forschung untersucht wird. Diese neue Forschungsrichtung, welche sich vor allem in den USA, in Kanada, in den skandinavischen Ländern und in England etabliert hat, fokussiert nicht mehr auf staatliche Akteure wie Verteidigungsminister und Präsidenten, sondern auf multinationale Unternehmen wie Nike, Boeing und Shell und fragt: Fördern diese Unternehmen den Krieg oder den Frieden? Diese Forschung hat ergeben, dass Teile der internationalen Wirtschaft Gewaltkonflikte intensivieren, das so genannte „Business of War“, während andere Wirtschaftsaktivitäten den Frieden fördern, das „Business of Peace“. Gleichzeitig mit dem Entstehen dieser Forschung haben auch verschiedene Unternehmen versucht, sich im Rahmen der „Corporate Social Responsibility“ (CSR) als ethische Mitglieder der Gesellschaft zu positionieren. Dieses wissenschaftliche Paper fragt, ob wir in der Schweiz ein „Business of Peace“ brau-chen, und ob es dafür schon konkrete Beispiele gibt.